H1: Ligaerhalt geschafft und „nie Angscht gha“

Die erste Herrenmannschaft des TV Unterstrass gewinnt das Barrageduell gegen die SG Möhlin/Magden deutlich und verbleibt somit in der ersten Liga.

Ein knallgelbes Plakat mit der dicken Aufschrift „WIR BLEIBEN IN DER ERSTEN LIGA“ zierte die Jubelbilder des TV Unterstrass nach dem gesicherten Ligaerhalt in Möhlin. Ein Plakat, welches die letzten 26 Spiele die Garderobentür der Stadtzürcher zierte um an das gemeinsam formulierte Ziel zu erinnern. Dass das Ziel nun tatsächlich erreicht wurde nachdem Anfang März die Situation hoffnungslos schien, sagt viel über den Teamgeist und die Kämpferqualitäten dieser Mannschaft aus. 

Nachdem deutlichen 9-Tore Sieg unter der Woche reiste der TVU mit grosser Reserve zum Barrage-Rückspiel nach Möhlin. Eine gewisse Nervosität war den Zürchern vor und vor allem auch über weite Strecke während dem Spiel trotzdem anzumerken. Die Chancenauswertung war deutlich schlechter als Mittwoch und Möhlin/Magden drückte aufs Tempo. Spätestens beim Stand von 15:9 für die Aargauer kurz nach der Pause schien es nicht mehr ausgeschlossen, dass Möhlin/Magden die Hypothek von neun Toren abzubauen vermag. Das grosse Zittern war allerdings von kurzer Dauer. Jann Rempfler, bereits die Schlüsselfigur im Hinspiel, schlüpfte nun in die Hauptrolle. Mit einem Karate-Kick-Save nach einem Sprint von der Bank, einer blutigen Nase nach einem Kopftreffer und einer gelben Karte wegen Interaktion mit dem gegnerischen Publikums innert weniger Minuten brachte der Mannschaftscaptain die Energie zurück in sein Team. Spätestens mit dem Anschlusstreffer zum 16:15 durch Barrage-Topscorer Ruf in der 45. Minute war das Ding entschieden. Möhlin/Magden fand nun kein Mittel mehr gegen die gut organisierte Abwehr rund um ihren Chef und Vorzeige-Trashtalker Stegmüller. Die 22:20 Niederlage interessierte nach der Schlusssirene keinen mehr. Mit einem Restpolster von +7 war die Barrage schlussendlich eine klare Angelegenheit für den TVU – getreu dem Motto „NIE ANGSCHT GHA“, welches sich seit dem Kapitalen Unentschieden gegen Kreuzlingen in der Kabine als Running-Gag etablierte.

Der scheidende Trainer Thurnherr zur Barrage: „Wir waren zwar technisch nicht besser als unser Gegner, aber hatten taktisch das grössere Repertoir und in der Spitze die besseren Einzelspieler. Möhlin hat 120 Minuten vorne wie hinten das selbe System gespielt und war sehr leicht ausrechenbar. Das haben unsere Jungs in der Verteidigung dann sehr schlau gelöst.“

Somit geht eine intensive Saison mit fast schon historischem Ausgang zu Ende. In der Neuzeit des Handballs hat der TVU noch nie zwei Saisons nacheinander 1. Liga gespielt. Sicher ist, dass es einige Veränderungen geben wird und aktuell noch einiges Unklar ist. Dominik Thurnherr (Trainer) und Andy Reichlin (Goalitrainer) sowie Cyril Keller (Teamsenior & zuverlässigster Flügel) werden das Team verlassen. Herzlichen Dank an die drei für den Einsatz in den letzten Jahren. Alles weitere nach der Sommerpause.

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