H1: Zrugg obe use!

Innerhalb von 14 Stunden sichert sich der TVU im Spitzenspiel gegen GC/Küsnacht und Auswärts gegen Rapperswil-Jona vier wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft.

Foto: Marcel Bapst

Was gibt es schöneres als wenn das Stadtderby gleichzeitig auch der Spitzenkampf ist? Genau – ein Sieg in letzter Sekunde! Das ambitionierte Team von GC/Küsnacht – gemäss eigener Wahrnehmung ja praktisch schon aufgestiegen – trommelte für das wichtige Spiel gegen den TVU die ganze Bandbreite an hoffnungsvollen Talenten und ehemaligen NLA-Spielern zusammen. In den ersten Minuten zog GC/Küsnacht durch starke Aktionen von Tschanz und Zimmermann über die linke Seite schnell mit einigen Toren davon. Ab dem 4:1 und der ersten Zeitstrafe gegen GC/Küsnacht fand der TVU aber den Tritt und vermochte bis zur Pause das Spiel zu drehen (14:15). Neben den formstarken Routiniers wie Helbling und Widmer waren es bei Unterstrass vor allem die eigenen hoffnungsvollen Talente mit Jahrgängen jenseits der 2000er, welche dem Spiel den Stempel aufdrückten. Leon Suter (3 von 4) vermochte seit längerem sein grosses Potenzial wiedermal abzurufen. Alex Ruf (7 von 9) markierte mit einem Gewaltsschuss ins Eck in Unterzahl das Tor des Abends und übernahm immer wieder die Verantwortung. Und schliesslich Jann Rempfler, mit seinen 15 Paraden der klar beste Torhüter in der Halle an diesem Abend.

Nach einem wilden hin und her in der zweiten Halbzeit, einer zwischenzeitlichen Vier-Tore Führung in der 50. Minute für den TVU, einem unbestraften Ausraster eines GC-Juniors und einigen Wortgefechten auf der Tribüne erreichte der Spannungsbogen in der Schlussminute den Höhepunkt. Bänninger (GC) gleicht nach schöner Einzelaktion 13 Sekunden vor Schluss aus. Inderbitzin läuft sich fest bei Beeli, noch 6 Sekunden. Bapst geht in den Zweikampf wieder gegen Beeli, welcher nach Ansicht der Schiedsrichter ein rot- und penaltywürdiges Foul begeht. TVU-Topscorer Inderbitzin, an diesem Abend noch mit keinem glücklichen Auftritt, übernimmt die Verantwortung und erzielt den Siegtreffer vom 7-Meter-Strich.

Dank dem zweiten Sieg gegen GC/Küsnacht hat sich der TVU somit die Möglichkeit erarbeitet, den Meistertitel aus eigener Kraft zu sichern.

Nur 14 Stunden danach stand für den TVU schliesslich eine Pflichtaufgabe auf dem Programm. Auswärts gegen Rapperswil/Jona, seinerseits zweitletzter in der Tabelle, sollte der Erfolg vom Vorabend bestätigt werden. Wenig überraschend war die Leistung nicht sehr berauschend. Apropos Rausch: Fast hätte man meinen können, der Eine* oder Andere* (*Namen der Redaktion bekannt) hätte die Zeit zwischen den Spielen nicht ausschliesslich zur Regeneration genutzt. Abgesehen davon zeigte Rappi/Jona ein gutes Spiel und vermochte ihre immer wieder ihre Rückraumschützen in Position zu bringen. Vor allem Ninkovic war bis zu seiner Verletzung nicht zu bremsen. Wir wünschen an dieser Stelle gute Besserung. Die etwas höhere individuelle Qualität des TVU setzte sich mit fortlaufendem Spielverlauf dann doch durch, wobei die beiden Trainer Djeric/Thurnherr mit der gezeigten Leistung kaum zufrieden sein dürften. Schlussendlich resultierte ein 20:28 Sieg.

Dank den zwei Siegen setzt sich der TVU getreu seinem Motto «Obe use» wieder an die Spitze der Tabelle (Resultatmeldung vom GC-Spiel noch ausstehend) und könnte mit drei Siegen in den letzten drei Spielen das Double klarmachen. Die vergangenen Wochen mit den Niederlagen gegen Effretikon und Stäfa haben aber gezeigt, dass die Mannschaft nicht ganz so stabil ist wie die Tabelle vermuten lässt. Seit längerem gibt es nun wieder eine Woche ohne Spiel unter der Woche, was dem Team die Möglichkeit gibt, sich auf den Schlussspurt vorzubereiten. Gut möglich, dass dieser Schlussspurt mit einer Qualifikation für die Aufstiegsspiele im Mai noch etwas verlängert wird.

Bericht: Dominik Thurnherr

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