Den ganzen Samstag, den ganzen Sonntag hindurch rollte der Ball im TVU-Wohnzimmer. Dabei holte sich das Herren 1 gleich doppelt Lorbeeren.
Spielberichte:
FU18: TV Appenzell vs. TV Unterstrass 35:31 (19:14)
Die U18-Mädchen müssen sich einem gut aufgelegten, mit viel Zug aufspielenden Appenzell geschlagen geben. Appenzell legte in Sachen Tempo und Zug eine andere Kadenz an den Tag als der Gegner vor Wochenfrist. Der TVU-Nachwuchs benötigte eine Weile, um sich an den attraktiven Rhythmus zu gewöhnen. Nach einem Drittel und dem 8:15 musste gar Böses befürchtet werden. Dann kamen aber zusehends auch die TVU-Qualitäten zum Zug. Bis zur Pause blieb das Geschehen ausgeglichen, die Differenz konnte auf 5 Zähler sogar noch etwas verkleinert werden.
Dank eines Blitzstartes keimte dann plötzlich Hoffnung auf. Der TVU war nach einer 3er-Serie beim 19:17 wieder zurück in der Partie. Die nächste Viertelstunde kostete dann aber abermals Nerven und einige Fehler und Gegentreffer (30:25). Doch die U18-Mädchen gaben sich noch nicht geschlagen und bliesen in der 52. Welle bei nur noch -2 zur letzten Angriffswelle. Der Anschlusstreffer fiel jedoch nicht mehr, stattdessen machte Appenzell den Sack zu.
Und dennoch: Wie die Juniorinnen die Gangart mitmachten, ihrerseits Akzente und über 30 Tore setzten, macht Lust auf mehr. In einer Woche geht’s zum Gruppenfavoriten Uster (ch).
H1: TVU – Grün-Weiss Effretikon 29:28 (9:9) / TVU – Red Dragons Uster 26:24 (13:12)
Zum Start ins neue Jahr stand eine Doppelrunde mit den Heimspielen gegen den vermeintlichen Angstgegner Effretikon (Niederlage im Hinspiel) am Donnerstag und gegen den Tabellenführer Uster am Samstag auf dem Programm. Da viele Spieler die EM in Deutschland besuchten, waren sowohl Trainingsbetrieb als auch Matchanwesenheiten nicht ideal. Dass man aus den beiden schwierigen Spielen trotzdem mit 4 Punkten rausgeht, ist daher eher überraschend.
Das Spiel gegen Effretikon war erwartet zäh. Rund 5 Minuten vor Schluss waren es sogar die Gäste, die mit zwei Toren vorlegen konnten. Nach Toren von Congo und Inderbitzin sowie einem gehaltenen 7 Meter von Jann Rempfler, der einen überragenden Abend hinlegte (20 Paraden, 5/8 7m gehalten) konnte der TVU bei ausgeglichenem Spielstand 30 Sekunden vor Schluss das Time-Out ziehen und einen letzten Spielzug ansagen. Man entschied sich für die Spektakelvariante. Congo per Flieger auf Ruf, der souverän versenkte und den viel umjubelten Sieg sicherstellte.
Nur 48 Stunden später das ewige Spitzenspiel Uster, welche diese Saison erst ein einziges Spiel (notabene Hinspiel gegen den TVU) verloren hatten und souverän an der Tabellenspitze stehen. Die Abwesenheitsliste war bei den Untersträsslern lange und prominent. Bapst, Inderbitzin, Brack, Bögli, Trachsel, Genovese usw. Das Kontingent von 14 Spielern konnte nicht ausgeschöpft werden. So übernahm Jungspund und Topscorer Ruf die Spielleitung auf Rückraum Mitte und überzeugte zusammen mit den starken Mitrovic und Schmid auf den Halbpositionen von Beginn an. Hinten schlossen die Routiniers Leuenberger und Helbling die Lücken. Es entwickelte sich eine enge Partie, in welcher der TV Unterstrass sich nach 39 Minuten erstmals mit drei Toren absetzen konnte. Wäre die Wurfausbeute aus den freien Würfen besser gewesen, hätte die Partie bereits zu diesem Zeitpunkt entschieden werden können. Doch Uster kam zurück und legte wieder vor. Doch wieder fanden die Stadtzürcher eine Antwort. Insbesondere der auffällige Dominic Schmid mit seinen drei Toren in der Schlussphase und der nimmermüde Alex Ruf vermochten die Partie nochmals zu drehen und somit den Ustemer die zweite Saisonniederlage zuzufügen. Beide Spiele gegen den Tabellenersten gewonnen, das lässt sich sehen. Nicht auszuschliessen, dass die beiden TVU’s sich im Zürcher Cup nochmals treffen.
Coach Thurnherr nach den beiden Spielen:
„Am Donnerstag hat uns Jann im Tor den Allerwertesten gerettet, sonst war da nicht viel erbauliches zu erkennen. Am Samstag gegen Uster war es eine klasse Mannschaftsleistung mit einer deutlich verbesserten Verteidigung. Dass wir ausgerechnet in dieser improvisierten Konstellation sowohl hinten als auch vorne handballerisch die beste Saisonleistung zeigten, kam für mich etwas überraschend. Grosses Kompliment an Alex, Nikola und Döme, die im Angriff Verantwortung übernommen haben und voll durchgezogen haben.“