H1 Saisonvorschau: Neue Liga, gleiche Mannschaft

Die erste Herrenmannschaft des TVU startet als Aufsteiger in die 1.-Liga Saison. Assistenztrainer Thurnherr gibt Auskunft vor dem Saisonstart.

Dominik, ihr hattet eine supererfolgreiche letzte Saison und kämpft neu in der 1. Liga um Punkte. Wie ist die Stimmung? 

Die Stimmung ist gut, der Trainingsbetrieb nimmt endlich Fahrt auf. Die Vorbereitung bestand wie jedes Jahr hauptsächlich aus Pfadilagern, Hochzeitsreisen, Uni-Prüfungen, Festivals, Vaterschaftsurlauben und was man sonst im Sommer noch so machen kann. Allzu viel Handball wurde noch nicht gespielt, aber da wir ein sehr eingespieltes Team sind machen wir uns da keine grossen Sorgen. 

Was sind die sportlichen Erwartungen für die Meisterschaft? 

Der Modus kommt uns als Aussenseiter sehr entgegen, da im Januar die Punkte aus der Vorrunde gelöscht werden. Wir müssen unseren Leistungspeak somit erst in der Rückrunde erreichen und haben dementsprechend genug Zeit, uns an die Liga zu gewöhnen. Aber ganz ehrlich, wir wollen in jedem Spiel den Sieg und werden uns ganz sicher nicht abschlachten lassen. Die Vorbereitungsspiele gegen die 1.-Ligisten Kriens (Niederlage mit -1) und Suhr Aarau (Sieg mit +10) haben gezeigt, dass wir durchaus konkurrenzfähig sind.

Habt ihr neue Spieler gesucht und engagieren können?

Wir hätten gerne zwei bis drei neue Spieler mit Erstliga-Erfahrung geholt um in der Spitze besser zu werden. Vorallem im Rückraum und am Kreis wollten wir etwas machen, was uns aber trotz zahlreichen Anfragen nicht gelungen ist.

Wieso ist es nicht gelungen? 

Es gibt aus meiner Sicht mehrere Gründe. Talentierte Nachwuchsspieler spielen häufig bereits mit Talentförderungslizenzen in einem 1.-Liga Team oder höher. Die kommen eher nicht zu einem Breitensportverein wie den TV Unterstrass – als Aufsteiger erst recht nicht. Zudem gibt es bei uns keine Verträge geschweige denn Spielergehälter. Wenn ich sehe wie ambitioniertere Vereine teilweise schon in der 2. Liga grosszügig mit Geld, Jobs oder was auch immer um Spieler werben, können und wollen wir nicht mitziehen. Gut möglich, dass mit Beginn der Semster an ETH und Uni noch der eine oder andere Kandidat in der Halle auftaucht. Das war in den letzten Jahren immer so. 

Hat es trotzdem Kaderveränderungen gebegeben? 

Wir konnten zwar nicht aktiv neue Spieler holen, aber erfreulicherweise sind trotzdem neue respektive altbekannte Gesichter auf der Kaderliste. Enzo Brack, eine TVU-Legende, kehrt nach einem Jahr Pause zurück auf die Platte. Sowohl spielerisch als auch als Typ ein grosser Gewinn für dieses Team. Zudem steht mit Andi Krapf ein echter Routinier mit NLA-Erfahrung teilweise zur Verfügung. Andi war bereits in der letzten 1. Liga-Saison Teil des Teams und wird uns sicherlich weiterhelfen. Auf dem linken Flügel stösst mit Cyril Keller ebenfalls ein erfahrener Spieler zu uns. Cyril hat es in Altdorf bis ins NLB-Team geschafft und hat via Seen Tigers und Birsfelden berufsbedingt den Weg nach Zürich gefunden. 

Ausser Kai Hansen hat niemand das Team verlassen, was sehr erfreulich ist. Allerdings gibt es längere Abwesenheiten. Mit Roman Inderbitzin fehlt einer unserer Topscorer bis Weihnachten (Auslandsemester). Renato Genovese, der in den Vorbereitungsspielen stark aufgespielt hat, fehlt ebenfalls praktisch die ganze Vorrunde. Jonas Bohn ist nach seiner Knieverletzung noch länger nicht einsatzbereit. Moritz Helbling wird ab der Rückrunde berufsbedingt nur noch sporadisch zur Verfügung stehen und eine grosse Lücke hinterlassen.

Was kann von den jungen Spielern erwartet werden? 

Wir hoffen auf einen Leistungssprung bei 3-4 Spielern. Die 1. Liga ist DIE Liga für junge talentierte Spieler. Wir werden auf viele ehemalige U19-Elite-Spieler treffen bei unseren Gegner und hoffen, dass auch unsere eigenen Spieler mit Jahrgang jenseits der 2000er aufblühen. Alex Ruf (2003), Jann Rempfler (2002), Leon Suter (2001) und Sven Bögli (2003) nehmen bereits wichtige Rollen ein. Dann gibt es eine ganze Reihe von Spielern die sowohl im neuen U23 (3. Liga) als auch im Herren 1 zu Einsätzen kommen werden.

Wie sieht es auf der Trainerbank aus? 

Der langjährige Goalitrainer und „Teampapi“ Päde Rüegg hat sich definitiv aus dem Trainerteam zurückgezogen. Andy Reichlin übernimmt seinen Posten und hat in den ersten Wochen bereits angedeutet, dass er ein grosser Gewinn sein wird. Die Goalileistungen werden definitiv ein wichitger Schlüssel zum Erfolg sein. Igor Djeric (Cheftrainer) und ich (Assistenztrainer) bleiben natürlich dabei.

Die Saison startet mit dem Cupspiel gegen SC Frauenfeld am 3.9.22. 16.15 Uhr im Blumenfeld. Das erste Meisterschaftsspiel findet am 10.9. um 18.45 in Stäfa (Frohberg) statt. 

Foto: Marcel Bapst

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